Der zweite Tag in "Subway stations"

06.04.2017
friedi

Hallo liebe Leser,

hiermit darf ich die U-Bahn Stationen unseres zweiten Tages mit kurzen Impressionen füllen und präsentieren:

1st Station - Breakfast Table
Nach verkorkster, viel zu kurzer Nacht mit Halbschlaf bis zur Busfahrt, auf der Busfahrt und im Flieger fiel es zumindest mir nicht schwer wie ein Baby zu schlummern. Nachdem der Großteil unserer Appartement 8er-Bande auch gut ausgeschlafen hatte, gab es ein flottes Frühstück im Wohnzimmer(mein und Janicas Schlafzimmer) - leider ohne Frühstück im Bett.

2nd Station - Fulton Street Metro Station
Das Metro-Abenteuer ging schon los mit der Auswahl der richtigen Wochen-Karte und dem endgültigen Meistern der Bedienung vom Automaten. So wurden Karten gekauft und wir wuselten los; allerdings immer noch um einiges langsamer als die New Yorker Allgemeinbevölkerung, der wir ständig im Weg herumstanden.
Schon tausendmal in Filmen gesehen, stand man nun dichtgedrängt mit teils anonymen, teils sehr bekannten Gesichtern in der U-Bahn und ruckelte gemeinsam mit dem Takt, den die Schienen angaben durch die Untergrund-Tunnel; bemüht nicht zu penetrant in die Gesichter der Fremden zu schauen, an deren Alltag man hier auch nur als Tourist teilnahm. Bald waren wir an der Zielstation angelangt.

3rd Station - St Pauls Church
Mit Freude wurden die Mitstreiter aus der anderen Herberge begrüßt, die man nach müdem Abschied am Flughafen nun endlich wiedersah. In wacherem Zustand konnte man endlich gebührend ausflippen , dass man in New York war. Den Vormittag verbrachten wir in der wunderschönen St Pauls Church, in den Kirchenreihen sitzend probten wir teils unser Carnegie-Programm und teils unsere Standardstücke. Schon unsere Einsingübungen in dieser wunderschönen Kirche zu singen, war ein motivierender Einstieg; z. B. das Jule-Lied ist in dieser Umgebung nochmal klangvoller und schwebender. Immer wieder kam zwischendurch "Probenwochenenden"-Stimmung auf, bis man sich wieder bewusst wurde, dass man gerade "Probenwoche" in New York hatte!
In den Pausen konnten wir uns mit Trinken und kleinen Snacks stärken, die uns von der "German Church St. Pauls New York" bereitgestellt wurden. Währenddessen konnte man beratschlagen, welche Gruppe an diesem Tag was sehen wollte und wem man sich anschließen konnte.

4th Station - We got Lucky!
... - Luckys Burger! Komplett im Amerika Modus ließen wir uns in ein nahegelegenes Burger Local treiben mit Burgern mit Belag, Patties, Brötchen und Sauce für jegliche Zusammenstellung jeden Geschmacks. Cheese Fries durften bei unserem Ami-Modus auch nicht fehlen. Bevor wir uns auf den Weg machen konnten, mussten wir ja ordentlich gestärkt sein. ;)

5th Station - Highline
Über die alten Bahngleise, die heute malerisch und als grüner Band durch NY ziehen, konnten wir direkt zwischen den Wolkenkratzern wandeln. Die Schatten der Hochhäuser versperrten uns zwar manchmal die direkten Sonnenstrahlen ins Gesicht, diese wurden aber von manchem verglasten Riesen zu unserer anderen Seite wieder als Lichtspiel auf uns heruntergeworfen. Durch etliche Baustellen für futuristisch aussehende neue Giganten schlängelten wir uns weiter auf dem hohen Pfad.
An der Wasserfront am Hudson River angekommen, trennte uns nichts mehr von der Sonne. Auf Holzstufen mit Blick aufs Wasser konnten wir den restlichen Tag planen, beim Seele und Beine baumeln lassen neue Energie tanken und unsere Mundwinkel noch weiter nach oben ziehen lassen.

6th Station - Flugzeugträger Museum mit Mini-Abstecher auf den Times Square
Der Flugzeugträger lag auch vorne etwas weiter nördlich an der Wasserfront mit unterschiedlichen Flugzeugen darauf und wird heute als Museum genutzt. Da wir lieber weiterlaufen wollten, wurde noch kurz erwähnt, dass Will Smith im Film "I am Legend" von ebendiesem mit Golfbällen schlägt. Wir überlegten weiterführend wie einsam man sich gerade in einer Stadt wie New York fühlen muss, wenn diese in einem postapokalyptischen Szenario ihr lebendiges Flirren verliert und stillsteht.
Diesem Gedanken nachhängend war der Blick auf den Times Square umso beeindruckender. Eine Mischung aus Wow!, Reizüberflutung und "Wie-können-manche-hier-über-die-Straße-laufen-als-sei-es-nichts-besonderes?". Wir liefen aber nur kurz darauf zu, um dann wieder in den Untergrund der Subways abzutauchen.

7th Station - World Trade Center Memorial
Auf der einen Seite das schillernde One World Trade Center und auf der anderen Seite die schlicht schönen, geradezu eleganten Wasserfälle, die in gähnende Leere fallen; gesäumt von den Namen der Verstorbenen, in welche hier und da Blumen gesteckt waren.

8th Station - Battery Park
Weitergewandert wurde nach Süden zum Battery Park, von dessen Wasserseite aus wir endlich einen Blick auf Lady Liberty erhaschen konnten. Sie stand so stolz wie erwartet auf ihrer Insel - mit Füßen im Nebel und der Nase im Wind. Ich frage mich in welchem Alter ich und allgemein Kinder in Europa die Freiheitsstatue mit diesem weitentfernten, unbekannten Amerika verbinden.

9th Station - Brooklyn Bridge
Unser Plan beinhaltete ursprünglich im Hellen die Brooklyn Bridge zu überqueren. Das schafften wir zu unserem Glück nicht. Zuerst hatten wir noch einen alltäglichen, aber klaren Blick auf die Skyline. Danach beschloss der Himmel im Minutentakt sein bestes Farbenspiel eines Sonnenuntergangs darzubieten. Für die Paparazzi unserer Gruppe und jeglichem anderem Tourist ein Fotofest. Wir standen staunend da, gingen ein Stückchen Richtung Brooklyn mit dem Sonnenuntergang im Rücken, nur um uns bal wieder umzudrehen, da wir die Skyline wieder in neuer Beleuchtung bewundern mussten.

10th Station - MegaMarkt
Auf vergeblicher Suche nach einem halbwegs bezahlbaren Lokal kamen wir an einem Supermarkt vorbei und überlegten uns kurzerhand im Appartement zu kochen. Beeindruckt und auch bestürzt nahmen wir den Preisunterschied der Lebensmittel zu Deutschland war. Wir fragten uns ernsthaft, ob sich der Durchschnittsamerikaner unter solchen preislichen Umständen überhaupt gesund ernähren kann.

11th station - Basta Pasta
Unsere erbeuteten Nudeln wurden glücklich mit roter Soße garniert und der Hunger unseres Appartements konnte gestillt werden. Fazit: Nudeln gehen immer - auch in Amerika.

11th Station - Bed
Die Endstation des Tages! Nightynight!

Wir melden uns bald wieder - liebe Grüße!
Eure Friedi